Deutsche
Doggen vom Nordstern *VDH *FCI *DDC Zucht von Deutschen Doggen in den Farben: schwarz/ grau/ gefleckt & gelb/gestromt & blau/schwarz |
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Die Entwicklung des Welpen
Die Entwicklung des
Welpen verläuft nicht gleichmäßig, sondern in ganz
bestimmten Etappen. Die Einteilung ist in der Literatur
nicht ganz einheitlich, sondern etwas „Forscherabhängig“. |
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1.-2. Woche vegetative Phase |
Die
Welpen sind blind und taub, mit wenig Geruchssinn. Gut
entwickelt sind Tastsinn und Wärmeempfinden, so ist es ihnen
möglich, die Mutter und damit die Milchquelle zu finden. Der Tagesablauf besteht aus Saugen und Schlafen. Die Welpen liegen in Kontakt zueinander und/oder mit der Mutter. Bei genügend Wärme schlafen die Kleinen auch alleine, meist auf dem Bauch oder auf der Seite, manchmal behaglich auf dem Rücken, die vier Beinchen in der Luft. |
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3. Woche Übergangsphase Diese Woche wird von vielen Autoren noch der vegetativen Phase zugeordnet, weil die Einheit des Wurflagers nicht durchbrochen wird. Trotzdem gibt es viel Neues: die Welpen öffnen die Augen, der Gehörgang wird frei. Gegen Ende der dritten Woche können die Kleinen die Mutter erkennen und sich zielgerichtet auf sie zu bewegen. Sie beginnen zu stehen, selbständig zu urinieren und Kot abzusetzen. Sie nehmen die Geschwister wahr, bepfoten und belecken sich gegenseitig. Das Wurflager ist der sichere Hort der Welpen, den sie meist noch nicht verlassen. |
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Die motorischen Fähigkeiten, der Gesichts-, Hör- und Geruchssinn und die zugehörigen Gehirnfunktionen sind soweit ausgebildet, dass sich die Hundekinder aktiv mit der Umwelt auseinander setzen können und das Lager verlassen. Geräusche schüchtern ein oder erwecken die Neugier. Alles Neue wird mit Nase und mit dem Mäulchen untersucht. Die Welpen wenden sich der Umwelt zu. Die Mutterhündin nimmt in dieser Zeit wieder ihr familiäres Leben auf und ist nicht mehr ständig bei den Welpen, sondern besucht diese nur noch zu den Fütterungs- und Säuberungszeiten. | ||
Der Aktionsradius der Welpen dehnt sich aus, aber wenn sie erschrecken, kehren sie unverzüglich in ihren sicheren Hort zurück, kommen aber durch die Neugier angetrieben, schnell wieder hervor. Der Welpe sammelt „Erfahrung“, die ihn prägen. | |||
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In dieser Zeit werden die Grundsteine für die Wesensentwicklung des Hundes gelegt, d.h. seine charakteristischen Verhaltenseigenschaften, die ein Produkt aus erblichen Anlagen und Umwelterfahrung sind. Gewünscht wird ein Hund mit einem angenehmen zuverlässigen Wesen ohne Ängstlichkeit und Überaggressivität, kurz der wesenssichere Hund. Unter einem wesenssicheren Hund verstehen wir ein Tier, welches sich sicher und furchtlos in unserer Welt bewegt und zu dem Menschen ein tiefes Grundvertrauen entwickelt hat. Die Wesensentwicklung beginnt beim Züchter. Der Welpe befindet sich in einer hochsensiblen Phase höchster Lernbereitschaft. | ||
Die erblichen Anlagen können wir nicht mehr verändern, aber die Art und Weise, wie wir dem Welpen die Umwelt zur Verfügung stellen, darauf hat der Züchter den alleinigen Einfluß und deshalb auch die größte Verantwortung. |
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• Am Anfang ist die AngstAngst vor Unbekanntem ist angeboren. Als Urgefühl des Bedrohtseins tritt Angst überall dort auf, wo der Welpe mit Neuem und bisher Unbekanntem konfrontiert wird. Die Entwicklung besteht für den Welpen nun darin, so nach und nach, Unbekanntes in Bekanntes zu verwandeln. Dabei hilft ihm seine angeborenen Neugier. Würde es die Angst vor Unbekanntem nicht geben und der Welpe könnte ausschließlich seiner Neugier folgen, so wäre seine nächste Erfahrung möglicherweise auch schon die letzte.
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Angst ist also ein wichtiger und lebenserhaltender Anteil des Verhaltens, die Angst schützt die Jungtiere, blindlings in Gefahren hinein zu laufen, die für sie tödlich sein könnten. Je mehr der Welpe die Möglichkeit hat, Unbekanntes in Bekanntes zu verwandeln, um so weniger Angst muß er haben. Der Welpe macht Erfahrungen, bewertet, ordnet ein und lernt, wovor er künftig Angst haben muß und vor was nicht. Und hier liegt die Aufgabe des Züchters, dem Welpen zu helfen, das Urgefühl der Angst eigenaktiv überwinden zu lernen, wo sie unnötig ist. Das eigenaktive Wandeln von Unsicherheit in Sicherheit ist ein entscheidender Lernprozess zur Lebensbewältigung. Unsere Welpen sind zum Lernen geboren, das ist eine biologische Notwendigkeit. Daraus ergibt sich auch die hohe Anpassungsfähigkeit unserer Hunde. Und es wird an den aktuell vorgefundenen Lebensbedingungen gelernt, die ganz individuell zu bewältigen sind. |
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• Prägung auf den Menschen Die positive Einstellung auf das Abbild des Menschen ist eine der wichtigsten Leistungen, die der Züchter für die Welpen und künftigen Welpenerwerber erbringen muß. Hier gibt es bei unseren Doggen eigentlich nie Defizite, sie lieben die Menschen. praktische
Umsetzung Welpen müssen in der Prägephase erfahren, dass es verschiedene Menschen gibt, die zwar unterschiedlich riechen, sich aber ähnlich gut verhalten. Es ist unnötig, nun eine tägliche Fremdeninvasion zu veranstalten. Ein paar qualitative gute Begegnungen, wobei die Unbekannten sich zu den Welpen hinkauern, sich untersuchen lassen, sie streicheln oder auf den Arm nehmen, genügen. Zurückhaltende Welpen dürfen nie verfolgt und zur Begegnung gezwungen werden. Die Fremdperson muß abwarten, bis die Neugier den Welpen zu ihm hin treibt. Meist genügen als Fremdperson die Welpeninteressenten, die ja ab der 4. Woche zu Besuch kommen. Wichtig auch, dass
der Welpe die verschiedenen Geschlechter kennen lernt. In
Frauenhaushalten muß der Welpe auch unbedingt Bekanntschaft
mit Männern machen. Wichtig auch, dass mit den Welpen
gesprochen wird, damit er die verschiedenen Stimmlagen
einordnen kann. Kinder sind nicht mehr in jedem Haushalt
greifbar, sie sollten jedoch bei Welpen stets willkommen
sein, denn sie haben eine große Begabung, mit den Welpen zu
spielen, unter Aufsicht versteht sich. |
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In den
Tierhandlungen gibt es Spielsachen, die Geräusche von sich
geben. Das genügt als Geräuschkonditionierung aber
keineswegs.
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Wichtig sind verschiedene lebensnahe Geräusche Die Welpen müssen vorsichtig an die Geräuschsituationen herangeführt werden. Deshalb zuerst das Geräusch leise in größerer Entfernung zum Welpen ertönen lassen und das Geräusch positiv besetzen durch Leckerlis oder während der Fütterung. Erst wenn die Welpen sicher sind, wird der Abstand zur Lärmquelle verringert und später die Lautstärke des Geräusches verändert. |
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• UmweltEines sollte man sich als Züchter klarmachen, die Qualität der Aufzuchtbedingungen bestimmt das Mass späterer Belastbarkeit. Dem Welpen muß ausreichend Möglichkeit geboten werden, sich mit der natürlichen, der sozialen und der zivilisatorischen Umwelt aktiv auseinanderzusetzen. Wie bringen wir den Welpen auf den richtigen Weg? Es ist Aufgabe des Züchters, die verschiedensten Lernmöglichkeiten bereitzustellen.
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Dazu gehört
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Wichtig: Überbehütung macht lebensuntüchtig Überforderungen können Ängste verstärken, sie äußern sich in Meideverhalten, Hemmungen und Lernblockaden. |
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Textquelle: Annelie Feder, www.eurasierzuechter.de |